Der Schüleraustausch mit Rotary
Du hast die Entscheidung gefasst, in nächster Zeit ein Jahr ins Ausland zu gehen und an einem Schüleraustausch teilzunehmen. Dann stehst du jetzt erstmal vor einer sehr großen Masse von Anbietern, die dir dieses Erlebnis ermöglichen können. Da gibt es die ganzen kommerziellen Anbieter, von welchen du sicher von dem ein oder anderem Programm schon mal etwas gehört hast, und es gibt gemeinnützige Anbieter wie beispielsweise Rotary.
Wir möchten dir hier mit diesem Artikel zeigen, was es bedeutet, ein Jahr mit Rotary im Ausland zu verbringen und worin die Unterschiede zu anderen, insbesondere kommerziellen Angeboten liegen. Der rotarische Gedanke und das Ziel des Austauschs wurden ja bereits etwas weiter oben besprochen. Also beginnen wir mal bei einem der wichtigsten Punkte bei einem Austausch:
Die Kosten für einen Auslandsaufenthalt von einem Jahr können leicht mal einen fünfstelligen Betrag bedeuten. Eine solch große Summe zu bezahlen ist nicht für alle Familien und Jugendlichen so einfach möglich. Der Schüleraustausch mit Rotary soll generell für jeden ermöglicht werden, der aufgeschlossen ist, schulisch gute Leistungen erbringt und sein Land mit seiner Kultur angemessen als auch würdevoll im Ausland vertreten kann. Natürlich entstehen auch bei einem nicht-kommerziell organisierten Austausch Kosten. Hierzu zählen beispielsweise Kosten für Vorbereitung und Vermittlung, Flüge, Auslandsversicherung und weitere Ausgaben für Reisen im Gastland, dennoch liegen diese Kosten deutlich niedriger als bei kommerziellen Anbietern. Es ist schwierig dir hier genaue Zahlen zu nennen, da viele Faktoren auf den Preis einwirken. Dennoch kann man sagen, dass sich die Grundkosten (Flug, Versicherung, Vorbereitung) auf ca. 2000€ belaufen. Reisen im Austauschjahr müssen selbst finanziert werden. Für das Taschengeld im Austauschland sorgt der dortige Rotary Club, der Betrag variiert von Land zu Land. Außerdem gibt es die Möglichkeit, Auslands-Bafög zu beantragen und oft greift auch Rotary in Deutschland ein bisschen unter die Arme.
Einer der Gründe, weshalb es möglich ist, einen nicht-kommerziellen Austausch zu organisieren, ist das Prinzip des „wirklichen“ Austauschs. Wie bereits an anderer Stelle erwähnt, machen jährlich ca. 600 Schüler einen Jahresaustausch mit Rotary. Im Umkehrschluss verbringen pro Jahr ca. 600 Gastschüler aus der ganzen Welt ein Jahr in Deutschland und können so unsere Kultur erleben. Das bedeutet: Wenn du deinen Austausch mit Rotary machst, dann werden auch Gastschüler bei deiner Familie wohnen – meist in der Zeit, in der der du im Ausland bist, oft auch, wenn du wieder zurück bist. Ein Schüler bleibt in der Regel 3-4 Monate in einer Familie. Typischerweise kommen drei Schüler hintereinander in deine Familie. Diese können, müssen aber nicht aus dem Land kommen, in dem du deinen Austausch verbringst. Keine Angst, ihr braucht nicht extra ein Gästezimmer oder ein großes, mehrstöckiges Haus. Das Ziel ist es, dass dein Gastschüler ein vollwertiges Familienmitglied mit allem drum und dran ist, genauso wie du es von deiner Gastfamilie vor Ort im Gastland erwartest und erfahren wirst.
Dies bringt uns schon zu dem nächsten wichtigen Punkt. Der Austausch mit Rotary ist ein weltweiter Kulturaustausch und bietet neben den Klassikern wie USA, Kanada oder Australien noch viele weitere tolle Länder. Damit dieses weltweite System funktioniert kann Rotary keinen Austausch in ein bestimmtes Land garantieren. Du wirst natürlich nach deiner Meinung gefragt und es wird versucht, jedem sein Wunschland zu ermöglichen, dennoch wirst du bei deiner Bewerbung drei Länder angeben müssen, von denen nur eines englischsprachig sein kann. Dies mag dich jetzt vielleicht ein wenig abschrecken, aber du kannst uns glauben, dass dies keineswegs ein Nachteil, sondern ein großer Vorteil ist. Hierzu können wir dir sehr empfehlen, mal ein paar Erfahrungsberichte von unterschiedlichen Ländern durchzulesen.
Hierfür seien vielleicht zunächst mal die teils famosen vier D's aufgelistet und erklärt:
Diese vier Grundregeln, von welchen dir vielleicht die ein oder andere ein wenig sinnlos vorkommt, bilden das Fundament deiner Regeln und mit jeglichem Verstoß gegen eine dieser vier Regeln musst du mit dem Abbruch deines Austauschs rechnen. Der Ursprung der Regeln hat sowohl versicherungstechnische und rechtliche, als auch soziale Aspekte. Wir versuchen dich in deinem Austausch bestmöglich vor schwerwiegenden bis hin zu rechtlich diplomatischen Problemen (Fahren ohne Führerschein/Versicherung, Alkohol, Drogen, Schwangerschaft) zu schützen. Andere Regeln oder Verpflichtungen hingegen sollen dir helfen im neuen Gastland schnellstmöglich Freunde zu finden und viele Kontakte zu knüpfen. So bist du zum Beispiel dazu verpflichtet, regelmäßig die Schule zu besuchen und auch deinen örtlichen Gast Rotary-Club. Diese oder ähnliche Regeln findest du übrigens auch oftmals in den Verträgen von kommerziellen Anbietern im Kleingedruckten.
- No Driving
- No Dating
- No Drinking
- No Drugs
Diese vier Grundregeln, von welchen dir vielleicht die ein oder andere ein wenig sinnlos vorkommt, bilden das Fundament deiner Regeln und mit jeglichem Verstoß gegen eine dieser vier Regeln musst du mit dem Abbruch deines Austauschs rechnen. Der Ursprung der Regeln hat sowohl versicherungstechnische und rechtliche, als auch soziale Aspekte. Wir versuchen dich in deinem Austausch bestmöglich vor schwerwiegenden bis hin zu rechtlich diplomatischen Problemen (Fahren ohne Führerschein/Versicherung, Alkohol, Drogen, Schwangerschaft) zu schützen. Andere Regeln oder Verpflichtungen hingegen sollen dir helfen im neuen Gastland schnellstmöglich Freunde zu finden und viele Kontakte zu knüpfen. So bist du zum Beispiel dazu verpflichtet, regelmäßig die Schule zu besuchen und auch deinen örtlichen Gast Rotary-Club. Diese oder ähnliche Regeln findest du übrigens auch oftmals in den Verträgen von kommerziellen Anbietern im Kleingedruckten.
Schritt für Schritt ins Ausland mit Rotary
Dir gefällt die Idee, ein Jahr mit Rotary ins Ausland zu gehen, weißt aber nicht genau was du jetzt zu tun hast? Deshalb geben wir dir jetzt eine Schritt-für-Schritt-„Anleitung“ von heute bis zum Flug in dein zukünftiges Gastland.
Zunächst bewirbst du dich im Sommer, ein Jahr bevor du in den Austausch gehen möchtest, formlos bei einem Rotary Club in deiner Nähe. Wenn du noch nicht weißt, was Rotary ist oder Hilfe brauchst, einen Club zu finden, dann klicke bitte hier.
Sollte dein Rotary Club dich für geeignet halten, dann wirst du vom Rotary Distrikt zu einem Vorbereitungswochenende in Ingolstadt im November eingeladen, das dich bestmöglich zu deinem Jahr im Ausland hinführt. Nun bist du offiziell ein zukünftiger Austauschschüler, ein sogenannter Outbound und es wird Zeit, ein ausführliches Anmeldeformular bis Dezember auszufüllen. Damit wird deine Bewerbung verbindlich.
Nachdem du im Januar erfährst, welches dein Gastland sein wird, bekommst du im Februar die Gelegenheit, die aktuellen Austauschschüler aus 12-15 Ländern bei einem Wochenende in Südbayern kennenzulernen. Du wirst viele neue Freundschaften bilden und kannst gleich einige Fragen über dein zukünftiges Zielland an Menschen von dort stellen.
Im März oder April wirst du mit deiner Familie zu einem Infotag in Ingolstadt eingeladen. Dort werden von Rotariern und Rotexern viele Fragen beantwortet, die in den letzten Monaten entstanden sind. Es gibt zum Beispiel Informationen bezüglich Flügen, Versicherungen und der Aufgaben als Gasteltern.
Im Frühsommer rückt der Abflug immer näher. Du hast bereits drei Veranstaltungen mit uns erlebt und neben einem Tagesausflug zur Besichtigung der KZ-Gedenkstätte in Dachau kommt nun auch schon das Farewell-Wochenende als Abschluss der Vorbereitung. Es ist nochmals eine Veranstaltung mit den Austauschschülern, uns Rotexern sowie euch Outbounds und wahrscheinlich weißt du jetzt schon, in welche Stadt du kommst und hast ersten Kontakt mit deiner Gastfamilie.
Jetzt heißt es Koffer packen. Du wirst wie der Großteil unserer Outbounds Anfang August eine der besten Erfahrungen deines Lebens machen und ein Jahr lang etwas ganz Besonderes erleben.
Wir freuen uns auf deine Bewerbung und sehen dich hoffentlich im November bei deinem Vorbereitungswochenende.