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Ungarn

Egy év Magyarorszagon! – Ein Jahr in Ungarn! Sziasztok! Jeder von Euch kennt Ungarn. Das Land mit den Pferden in der Puszta, der schrägen Geigenmusik, den alten Städten und Palästen, der scharfen Paprika und nicht zu vergessen, das Land mit dem besten Wein. Ungarn, mein Austauschland. Ein schlechter Scherz möglicherweise, da es ja nur 10 Zugstunden von München nach Budapest sind. Aber nein. Ich war in Ungarn. Einmal hinter die Schale aus Vorurteilen und Erzählungen blicken, das habe ich getan. Und was habe ich entdeckt? Eine reiches Volk an Traditionen, Geschichte und Geschichten, Bräuchen und Kultur. Ich kann euch beruhigen, trotz all der Erzählungen über lange Kleider und Bundhosen, tragen die Menschen auch hier Jeans und fahren mit Autos herum, aber man entdeckt auf dem Land noch öfters Pferdefuhrwerke und eine Gegend, die an der Industrialisierung einer Gegend zweifeln lässt, wenn nicht mal fließend Wasser und Toiletten vorhanden sind. Und doch schrecken viele Menschen vor einem Besuch zurück und das nur wegen der Sprache. Zugegeben Ungarisch ist für uns/ war für mich nicht immer ein Zuckerschlecken und quasi meine Jahresaufgabe, aber nach 7 Monaten lief selbst das fast von selbst. Allerdings muss man sich daran gewöhnen sobald man etwas anderes als Ungarisch spricht von den Menschen angestarrt zu werden. Das kann dann schon mal eine gesamte Zugfahrt von 4 Stunden (!!!) dauern, nur weil Englisch oder Ungarisch mit Akzent gesprochen wurde. Budapest ist die Hauptstadt Ungarns und betont das mit seinen Zahlreichen Brücken, dem schönen Palast (dort wo Sissi gelebt hat), dem gotischen Parlament, der Halbastja (Fischerbastei) und dem Hösös-ter (Heldenplatz) Budapest ist eine Stadt zum verlieben und besonders bei Nacht, wenn die einzelnen besonderen Gebäude noch besonders beleuchtet werden. Die U-Bahnverbindungen sind ziemlich gut. Es gibt nur drei Linien, die rote, die blaue und die M3. Außerdem fahren noch zusätzlich Busse und Straßenbahnen. Doch ich selbst war nicht in Budapest, oder etwa Szeged. Ich war in einer kleinen 20.000-Seelen-Gemeinde, namens Sátoraljaújhely (gesprochen: Schaatoraljo-uihey), ganz im Nordosten Ungarns. Das ist die Stadt, durch die, die Grenze zur Slowakei führt. Die einzige Gegend, in der es „Berge“ (kein Vergleich zu den Alpen) gibt und der beste Wein, Tokajer, wird hier ebenfalls hergestellt. Jeder der dort lebt, hat seinen eigenen Weinkeller, der sehr stark an die Hobbithöhlen aus Herr der Ringe erinnert. Die Menschen sind freundlich und wenn man sie aus der Reserve lockt, sogar überaus lustig. Doch die Geschichte ist nicht spurlos an diesem kleinen Ort vorbei gegangen. Sowjetische-Hochhäuser prägen die Skyline und es gibt unzählige Feiertage, an denen den Opfern dieser Herrschaft gedacht wird. Genau wie bei uns mit einer kleinen Stadtkapelle, in der ich sogar Mitglied war. Es war immer ziemlich lustig mit denen, denn es war ein Altersunterschied zwischen 10 und 90 Jahren!!! Das macht schon einiges aus. Es klingt vielleicht komisch, aber ganz besonders schön, finde ich die Friedhöfe in Ungarn. Sie liegen meistens auf einem Hügel, wenn einer vorhanden ist und von dort hat man eine wunderschöne Aussicht über das gesamte Land oder die Stadt. Ungarn ist ein Land mit großen Religionenunterschieden. Jede Religion ist hier vertreten. Aber dennoch sind die meisten Menschen entweder griechisch Orthodox oder römisch Katholisch. Von Deutschland kennen die Meisten nur das Oktoberfest, Tokio Hotel und Rammstein, auch wenn sie Deutsch in der Schule lernen. Aber ich glaube, das hat sich jetzt hoffentlich geändert! Das Schulsystem ist auch anders gefächert als bei uns. Jeder geht 12 Jahre auf eine Gesamtschule und hat zumindest ab der 6. Klasse bis Nachmittags gegen 14 Uhr Schule. Danach ist erst Mittagspause. Die Schulfeiertag, wie z.B. der Erste Schultag jedes Jahr am 1. September oder Ballagás, der Auszug der Absolventen wird ganz groß gefeiert und jeder tritt chic an. Die Jungs in Anzug und die Mädchen mit Matrosenblusen. Ansonsten ist das Schuljahr geprägt von unzähligen Tests, wenig Ferien unterm Jahr (Weihnachten 1 Woche, Ostern 3 Tage und Sommerferien 3 Monate). Nach der Schule wird studiert. Und zwar jeder, denn ohne Studium sind keine guten Arbeitsstellen möglich. Ungarn, ganz besonders mit seinen kleinen und großen Eigenheiten ist ein Land, das sich keiner entgehen lassen sollte. Ich liebe es und ich denke auch ihr werdet es mit anderen Augen betrachten, wenn ihr einmal dort wart. Szeretlek Margyarországon! Köszönöm szépen! Viszlát!!
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Katharina war 2007/08 in Ungarn