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Mexiko

"Ist Mexiko nicht total gefährlich?", "Hast du keine Angst da hinzugehen?"" oder "Kannst du überhaupt Spanisch?". So reagiert jeder, dem man erzählt, dass man ein Jahr nach Mexiko geht. Das liegt zum einen an den Berichten in den Medien, aber zum anderen auch an den Vorurteilen, die unteranderem durch eben solche Berichte zustande kommen. Doch bei Rotary lernt man schnell seine Vorurteile beiseite zu schieben und lieber seine eigenen Erfahrungen zu machen. Und jedem der sich für ein Auslandsjahr mit Rotary entscheidet, kann ich nur sagen, dass er jede Menge Erfahrungen machen wird und das beste Jahr seines Lebens vor sich hat. Ich habe mein Auslandsjahr in Mexiko verbracht und rate jedem das Gleiche zu tun. Um euch Mexiko ein bisschen schmackhaft zu machen und euch den Einstieg ein bisschen zu erleichtern, hier ein paar Erfahrung aus meinem Jahr in Mexiko: Was mir sofort am ersten Tag aufgefallen ist, ist die extreme Freundlichkeit und Offenheit mit der die Mexikaner einem entgegenkommen. Man wird immer herzlich begrüßt und die Tatsache, dass man nichts von der Sprache versteht hält keinen davon dich sofort in ein Gespräch zu verwickeln. Am Anfang lernt man schnell immer höflich zu nicken und „Si“ und „Gracias“ zu sagen, wenn man nicht viel versteht. Aber je länger man im Land ist, desto besser kann man sich verständigen und man merkt, dass die Menschen einem sofort klarmachen, dass man bei ihnen immer herzlich willkommen ist und sich fühlen soll wie zuhause und wenn man irgendetwas braucht, soll man es nur sagen und man wird alles versuchen um die Wünsche zu erfüllen. Die ältere Generation spricht meistens kein oder nur sehr schlechtes Englisch, was es einem am Anfang schwer macht sich zu verständigen. Aber kein Grund zu verzweifeln, denn man lernt Spanisch sehr schnell, besonders dann, wenn man keine Gastgeschwister hat, die eigentlich immer Englisch sprechen können. Die mexikanischen Familien sind sehr groß. Es gibt so viel Verwandtschaft, dass man an sehr viele Familienfeste hat, sei es eine Kommunion oder eine Hochzeit. Dabei werden einem immer ein Haufen Verwandter vorgestellt, egal wie groß der Verwandtschaftsgrad auch sein mag. Die Familienfeste machen immer sehr viel Spaß und es wird viel getanzt und vor allem gegessen. Das Essen in Mexiko ist das beste. Angefangen bei Tacos über Tortas zu Quesadillas, Enchiladas, carne assada und, und, und. Das Essen ist wirklich außerordentlich gut und darauf sind die Mexikaner auch zurecht stolz. Egal ob Zuhause, im Restaurant oder auch mal beim Tacostand vor der Schule, das Essen schmeckt immer gut und ist auch sehr günstig. Ich habe mich nur durch sehr viel Sport auf meinem Gewicht halten können, was daran liegt, dass man zum einen sehr viel isst, weil es so gut schmeckt, aber zum anderen auch, weil das Essen extrem reichhaltig ist. Die Mexikaner essen sehr gerne Kohlenhydrate und verpacken diese in viele kleine Gänge. Zu den Essenszeiten lässt sich sagen, dass das Abendessen meistens sehr spät eingenommen wird, was wir nicht so gewohnt sind, deshalb geht man schnell dazu über nachmittags einen Snack in die Tagesplanung mit einzubauen. Schon allein wegen des Essens ist Mexiko mein absolutes Traumland. In der Schule ist mir die extreme Freundlichkeit ebenfalls aufgefallen. Alle Mitschüler möchten sofort alles über dich wissen und mit dir befreundet sein. Laden dich auf jede Veranstaltung und zu sich nachhause ein, auch wenn du sie erst seit 5 Minuten kennst. Man findet also sehr schnell Freunde und hat viele Möglichkeiten Spanisch zu sprechen. Auch die Lehrer versuchen einen oft in den Unterricht miteinzubeziehen, wenn man das aber nicht möchte, lassen sie einen auch gerne in Ruhe. Der Unterricht geht von 7 bis 14 Uhr und dann gibt es einen zweiten Teil der von 14 Uhr bis 21 Uhr zu Schule geht. Als Austauschschüler ist das allerdings unüblich in die Nachmittagsschule zu gehen. Viele Jugendliche kennen sich nicht gut mit der deutschen Vergangenheit aus und machen öfters mal Witze über die NS-Zeit. Wenn man ihnen allerdings zu verstehen gibt, was das für uns bedeutet hören sie sofort damit auf und werden es auf jeden Fall vermeiden das Thema noch einmal anzuschneiden. Mexikaner sind selbst sehr stolz und lieben ihr Land über alles. Und das zeigen sie auch oft und gerne und sie freuen sich sehr, wenn man selbst erzählt, wie sehr einem ihr Land gefällt. Auch wenn man nur sagt, dass man die Tacos mag. Was noch zum mexikanischen Leben gehört ist die Gelassenheit der Mexikaner. Ausgemachte Zeiten werden nicht sehr ernst genommen und man kommt gerne mal zu spät. Wenn man selbst zu spät kommt wird das aber auch gelassen gesehen. Feste wie Geburtstag, Weihnachten oder Silvester werden sehr gerne und auch sehr groß gefeiert, da die Mexikaner extrem gerne feiern. Die ganze Familie wird eingeladen und es gibt wieder eine Menge zu essen. Den ganzen Abend wird getanzt, gelacht und gefeiert. Das sind Momente in denen man gerne mal alles andere vergisst, auch sein Zuhause in Deutschland und einfach sein Leben genießt. Meine Freunde, sowohl andere Outbounds als auch mexikanische Freunde, und Gastfamilien haben das Jahr für mich unvergesslich gemacht und wenn ich könnte würde ich die Zeit zurückdrehen und das Ganze nochmal zu erleben. Die Erfahrungen, die man im Ausland macht, kann einem keiner mehr nehmen und keiner kann sich auch nur im Ansatz vorstellen wie das ist, wenn er das nicht selbst einmal gemacht hat. Man lernt so viele neue Leute kennen, findet viele neue Freunde und lernt sich auch selbst besser kennen. Man wächst an den Herausforderungen vor die man im Ausland gestellt wird, wenn man sich ganz alleine auf die Reise macht. Man gewinnt Selbstvertrauen und lernt sich mit Problemen auseinanderzusetzen und nicht vor ihnen wegzulaufen. Für mich war es das beste und wertvollste Jahr meines Lebens und ich kann nur jedem empfehlen sich für ein solches Auslandsjahr (vor allem in Mexiko ;) ) zu entscheiden.
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Henry war 2013/14 in Aguascalientes, Mexiko (Distrikt 4110)