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Kolumbien
Kolumbien = Drogen. Das ist die Hauptaussage von Freunden, die ich bekommen habe als ich mich für Kolumbien als Austauschland entschieden habe. Direkt gefolgt von: „Lässt du dich in Deutschland oder in Kolumbien beerdigen?“. Auch gute Ratschläge wie „Lass dich nicht auf 2 Drogengangs gleichzeitig ein. Das endet nicht gut!“ habe ich zu hören bekommen. Ich wurde auch gefragt: „Spricht man da Kolumbianisch?“ oder „Wo liegt Kolumbien eigentlich?“
An dieser Stelle kann ich alle Austauschinteressierten und deren Eltern beruhigen. Ich schreibe nicht aus dem Jenseits, sondern bin wohlbehalten nach Deutschland zurückgekommen. Kolumbien hat sich in den letzten 10 Jahren sehr zum Positiven gewandelt und ist in den meisten Landesteilen sicher und nur in diesen bewegt ihr euch. Kolumbien ist zwar kein zweites Deutschland, aber ein sicheres, schönes und einzigartiges Land mit wunderbaren Menschen, die ein klares Spanisch sprechen. Jeder versucht einem zu helfen und wenn sie sagen: „Mi casa es tu casa“ (Mein Haus ist dein Haus), dann meinen sie das auch ernst. Zum Beispiel, wenn ich andere Städte besichtigen oder kennenlernen wollte, hatte ich über Freunde und Verwandte meiner jeweiligen Gastfamilien immer Kontakte und Übernachtungsmöglichkeiten. Kolumbianer finden immer einen Weg und setzen Berge in Bewegung, damit alles klappt. Und falls es doch nicht klappt, dann ist das halt so, das Leben geht weiter und man wird sicher eine zweite Möglichkeit bekommen.
Man sollte aber auch nach Kolumbien gehen, um die wunderschöne Natur und die Vielfalt des Landes kennen zu lernen. Wir haben von der karibischen Trauminsel bis zum Amazonas alles gesehen. Und kein Foto oder Bericht ist gut genug, um zu verstehen wie es sich anfühlt, am Amazonas zu sein. Am besten beschreibt man es mit dem Wort „unbeschreiblich“ und es ist normal, wenn man sich in das Land verliebt.
Das Essen ist hervorragend, solange man kein Vegetarier ist. Eine Mahlzeit ohne Fleisch gibt es normalerweise nicht. Natürlich gibt es immer Sachen, die man mehr bzw. weniger mag, aber so etwas gibt es überall. Die einzige Frage ist ob, man nach dem Austausch zu Hause noch Obst essen will, weil das frische Obst in ganz Lateinamerika einfach hundertmal besser schmeckt als in Deutschland.
Und wenn man Leute im Riesenponcho mit Hut sieht, dann ist das so normal, wie wenn man in Bayern mit einer Lederhose herumgeht. Lasst euch einfach auf die lateinamerikanische Kultur ein und beschäftigt euch mit der spanischen Sprache, da nicht viele Einheimische Englisch sprechen. Wenn ihr das befolgt, kann nichts schiefgehen und ihr werdet eine Menge Spaß in Kolumbien haben.
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Christoph war 2014/15 in Chiquinquira, Columbien (Distrikt 4281)