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Indien

Wieso genau ich als Wunschland Indien angegeben habe, kann ich nicht mehr sagen. Ich habe mir auch nicht allzu viele Gedanken darüber gemacht, und die Erkenntnis, dass ich ein Jahr in einem völlig fremden Land verbringen werde, erfolgreich bis zur Landung am Mumbaier Flughafen aufgeschoben. Und doch bin ich sehr froh, in dieses doch recht exotische und facettenreiche Land gegangen zu sein. Mit meinen Gasteltern hatte ich sehr viel Glück, sie haben mich sehr freundlich aufgenommen und ich habe mich bald wie ein Teil der Familie gefühlt. Auch Rotary hat viel für uns getan um uns das Eingewöhnen leichter zu machen und uns oft auf Veranstaltungen und Meetings eingeladen. Die Kultur die man hier sieht ist unglaublich. Jeden Monat rückt ein anderes Festival in den sozialen Mittelpunkt, farbenfroh und unvergesslich. Und denkt man, man hat alles gesehen, so geht man auf einen der Bustrips die uns Austauschüler für beinahe insgesamt 2 Monate durch den Süden, Norden sowie den Bundesstaat des Subkontinent führen, und kann wieder sofort alles vergessen was man glaubt gelernt zu haben, denn alle 300km ändert sich die Kultur, das Essen, die Sprache, das Klima und die Menschen. Hat man Indien gewählt, so war es auf jeden Fall eine gute Wahl. Generell sollte man, was sämtliche Lebensaspekte angeht, viel Offenheit mitbringen, und sich nicht zu leicht auf den Schlips getreten fühlen. Das Essen ist manchmal scharf, immer gut und immer vegetarisch. Stellt euch auf fleischlose 11 Monate ein. Gegessen wird mit den Händen. Doch auch hier gilt ausprobieren. Was 1 Milliarde Menschen machen kann nicht so schlimm sein. An Kleidung reichen, neben T-Shirts, eine gute wasserabweisende Jacke für die Monsun Zeit und eine warme Jacke wenns kalt wird. Generell kann man natürlich alles hier unten kaufen, und das zu sehr billigen Preisen (außer Boxershorts, die sind horrend teuer), also muss man sich jetzt nicht zu sehr sorgen. Mädchen sollten sehr aufpassen. Schultern/Auschschnitt sind verpöhnt, auch kurze Hosen sollte man nicht tragen, wenn man nicht auf der Straße angestarrt werden will. „Passende“ Kleidung findet man sehr leicht wenn man einmal angekommen ist, und was ist eine bessere Gelegenheit, die Gastfamilie kennen zu lernen, als mit ihnen Einkaufen zu gehen. Als Gastgeschenke habe ich ein paar schöne Bierkrüge, Süßigkeiten etc mitgebracht. Hier sollte man ein paar schöne, große Sachen für die Gastfamilien mitbringen, sowie einiges an „Kleinzeug“ für Geburtstage oder Kurzzeitgastfamilien. Ich habe auch einen hunderter Pack Bierdeckel mitgebracht. Die Kinder in der Schule reißen sich drum, und es ist auch für die Blazer nett. Für Kontoabbuchungen habe ich die Spar-Card der Postbank, mit der kann ich 10 mal pro Kalenderjahr, also 20 mal im Austausch, gebührenfrei Geld abbuchen. Generell ist hier alles sehr billig, Kleidung, Essen, Transport etc. Auch die Bustrips sind preiswert. In der Schule wird Englisch gesprochen, und auch sonst kann man mit fast jedem in Englisch kommunizieren.Ich würde jedem empfehlen, wenn möglich in Deutschland die Basics und die Grammatik von Hindi zu lernen, da Lehrer hier meist sehr schlecht sind und besonders die Grammatik nicht erklären können. Kennt man die, lernt man die Vokabeln im Flug. Wie gesagt werden euch manche Dinge ungewohnt und komisch erscheinen, allerdings gilt immer lächeln, ausprobieren und nicht stressen lassen. Der kulturelle Reichtum dieses Landes wird euch jeden Tag für euere Offenheit belohnen. Ein Zitat von meinem Gastvater: „The bigger your comfort zone is, the happier you'll be“. Alles in allem steht euch hier ein unvergessliches Jahr bevor.
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Dominik war 2014/15 in Vapi, Indien (Distrikt 3060)