Weshalb ich Ecuador als mein erstes Wunschland angegeben habe, weiß ich selbst nicht mehr genau, aber was ich mit Sicherheit weiß ist, dass es die richtige Entscheidung war. Ecuador liegt im Nordwesten Südamerikas und ist eines der kleinsten Länder des Kontinents. Außerdem grenzt das Land im Westen an den pazifischen Ozean, im Norden an Kolumbien und im Osten und Süden an Peru. Ecuador hat ca. 17 Millionen Einwohnern und es liegt auf dem Äquator, was sich auch durch den Namen des Landes herleiten lässt. Die Hauptstadt Ecuadors ist Quito. Mit drei Millionen Einwohnern ist Guayaquil die größte Stadt Ecuadors, welche außerdem den wichtigsten Hafen des Landes besitzt. Die Landessprache Ecuadors ist Spanisch, wobei sich die Akzente der verschiedenen Regionen in vielen Hinsichten voneinander unterscheiden. Das Faszinierende an Ecuador ist meiner Meinung nach, dass es sich in vier komplett unterschiedliche Regionen aufteilt. Die Küste mit den schönsten Stränden wie zum Beispiel puerto lopez oder salinas, das Gebirge mit Bergen wie dem Chimborazo, dem höchsten Berg Ecuadors (6300m) oder Vulkankratern wie dem Quilotoa, dem Amazonasgebiet in dem man Dinge sehen und erleben kann, die man so vermutlich niemals wieder erleben wird. Des Weiteren sind die Galapagos Inseln, auf denen man riesige Schildkröten oder Pinguine sehen kann, sehr beeindruckend. Man kann sogar beim Schnorcheln durchaus auf Haie treffen...und das alles in einem der kleinsten Länder Südamerikas! In meinem Auslandsjahr in Ecuador konnte ich schnell feststellen, dass den Ecuadorianern ihre Familie sehr wichtig ist und sie diese sehr schätzen - dementsprechend verbringen sie gerne viel Zeit mit einem großen Verwandten- und Freundeskreis und fahren auch gerne über das Wochenende an den Strand um gemeinsam Zeit zu verbringen. Die Schule ist einer der Orte, an dem ich die Unterschiede zu Deutschland am meisten bemerkt habe. Es begann schon bei der Schuluniform, welche wir in Deutschland ja nicht tragen müssen, mir aber trotzdem sehr gut gefallen hat. Es ging weiter bei dem Verhältnis zwischen den Lehrern und den Schülern, welches viel persönlicher und einfühlsamer ist, als ich es in Deutschland gewohnt bin. Im Großen und Ganzen kann ich sagen, dass sich auch das gesamte Schulsystem und der Unterricht sehr von dem unterscheidet, was ich gewohnt war. Außerdem erkannte ich nach und nach die Stärken und Schwächen beider Schulsysteme. Nach der Schule unternehmen die meisten Jugendlichen etwas mit ihren Freunden und gehen zusammen in die Shoppingmal um einzukaufen oder in den Park um ein Eis zu essen. Am Wochenende treffen sie sich meist bei den sogenannten "Reuniones" (kleinere Treffen) oder "fiestas". Das Essen in Ecuador ist das Beste überhaupt und ist mit das, was ich nun seitdem ich wieder in Deutschland bin, am meisten vermisse. Es gibt unzählige Bananensorten (zum Beispiel Platano) mit denen sehr viele Gerichte zubereitet werden können. Chiffles sind salzige, getrocknete Bananenchips, die fast immer und zu jedem Gericht gegessen werden können. Die bekanntesten und meiner Meinung nach auch die besten Gerichte Ecuadors sind Ceviche (Fischsuppe mit Tomaten, Zwiebeln und Zitronensaft), Encebollado (Fischsuppe mit Yuka und Zwiebeln), Empanadas (Platano-Tasche mit Käsefüllung) oder Bolones (Platano mit Käse). Wie ich schon am Anfang erwähnt habe, war es für mich definitiv die richtige Entscheidung, mein Auslandsjahr in Ecuador zu verbringen, da ich so viele tolle und einzigartige Menschen kennenlernen durfte und ich die Zeit in diesem einzigartigen Land sehr genießen konnte.