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Bolivien
Bolivien ist ein unglaublich schönes und vielseitiges Land. Hier ein kleiner Überblick über meinen Eindruck von diesem Land:
Allgemeines zu dem Land:
Über das Klima kann man nichts Konkretes sagen, da es von tropischen Gebieten über kalte Salzwüste bis hin zu andischen Gebieten alles gibt.
Es gibt zahlreiche Sehenswürdigkeiten und verschiedene Traditionen an verschiedenen Orten zu sehen.
Trotzdem ist Bolivien ein ziemlich armes Land. Es gibt zwei verschiedene ‚Klassen’ unter der Bevölkerung: Zum einen die fast 60% der Bolivianer, die in Armut leben und dann die restlichen 40%, die als reich gelten. Zwischen arm und reich gibt es so gut wie nichts. Natürlich gehören die aufnehmenden Gastfamilien in Bolivien zum wohlhabenderen Teil der Bevölkerung, da sie meist selbst ihre Kinder ins Ausland geschickt haben bzw. hatten.
In Bolivien gibt es kaum (eigentlich gar nicht) so etwas wie Dörfer oder Kleinstädte. Die ganze Bevölkerung lebt in den großen Städten. So kommt es, dass es in jeder Stadt so etwas wie ein Armenviertel oder auch Ghetto gibt. Ich persönlich habe bisher nur eines aus der Ferne sehen können (da diese gemieden werden), konnte aber trotzdem die schrecklichen Zustände dort sehen.
Außerdem gibt es in jeder Stadt ein Zentrum, indem sich die Läden, Restaurants, Cafes, Diskotheken usw. befinden, sowie mehrere Condominos (abgegrenzte und abgezäunte Wohngegenden, mit mehreren Wohnhäusern, zu denen der Zugang nur durch ein bewachtes Tor möglich ist). Häuser sowie Wohnungen sind meist gut abgezäunt und gesichert.
Das Leben in Bolivien:
Die bolivianischen Familien sind meist sehr groß und vereint. So sind regelmäßige Familientreffen (mit den Onkels, Tanten, Großeltern, usw.) gewöhnlich. Außerdem haben viele Familien eine Haushaltshilfe, die das Haus putzt, Wäsche wäscht und kocht. Diese sind meist aus dem ärmeren Teil der Bevölkerung.
Das Essen in Bolivien besteht größten Teils aus Reis (arroz), Kartoffeln (papas), Fleisch (carne) und Hühnchen (pollo). In vielen Familien wird wenig Gemüse oder teils auch wenig abwechslungsreich gegessen, aber das hängt stark von der Familie ab. Nationalgericht ist das sogenannte ‚Silpancho’: Paniertes Fleisch (so ähnlich wie Schnitzel) mit Reis, einem Spiegelei und einem Salat aus Tomate und Zwiebel.
Zu Mittag wird täglich etwas warmes gekocht, während abends in den meisten Familien nur ein Tee getrunken wird, bei dem aber auch Brote, Aufstriche (wie Marmelade, Wurst, usw.), Kuchen, sowie Reste des Mittagessens serviert werden.
Die Schule in Bolivien ist eine Art Privileg. Die Kinder der verhältnismäßig reichen Menschen gehen auf teure Privatschulen, während die der ärmeren Familien auf staatliche Schulen gehen. Der Unterschied zwischen staatlichen und privaten Schulen in Bolivien ist enorm - allein von der Lernbasis. Beide Schulen haben jedoch ihre Uniform.
Obwohl es seit ein paar Jahren die staatlichen Schulen gibt, gehen nicht alle Kinder zur Schule und eine Schulpflicht wie in Deutschland ist unvorstellbar. Seit dem Jahr 2014 ist Kinderarbeit ab dem Alter von 10 Jahren erlaubt, um der Armut entgegenzuwirken. Familien, in denen Kinder arbeiten haben zusätzliches (minimales) Einkommen, ohne das sie nicht leben könnten. Aus diesem Grund gehen viele Kinder nicht zur Schule.
Menschen in Bolivien:
Die Leute in Bolivien sind sehr aufgeschlossen und freundlich. Wenn man sich ihnen gegenüber ebenfalls freundlich und aufgeschlossen zeigt, lernt man Leute von ganz allein kennen.
Bolivianer gehen außerdem sehr gern aus uns haben Spaß, was teil der Kultur ist. Auf Partys wird viel mehr getanzt als in Deutschland.
Außerdem kennt jeder jeden, allerdings wird deshalb auch viel getratscht. Manchmal meinen Leute Dinge über einen zu wissen, von denen man selbst noch nicht gehört hat. Dahinter steckt meistens keine böse Absicht, sondern einfach nur Unwissenheit.
Bolivianer sind sehr chaotisch. Treffen werden spontan ausgemacht und bei Treffpunkten kommen die meisten zu spät. Daran gewöhnt man sich aber schnell und passt sich auch dementsprechend an ;)
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Hannah war 2014/15 in Cochabama, Bolvien (Distrikt 4690)